Der Konstantinische Orden der Heiligen Sofia (Ordine Costantiniano Angelico di Santa Sofia)

© Jörg C. Steiner & Roman Gamotha

Seit dem der Reorganisation vom 23. November 1973 wird der Orden der Heiligen Sofia unter dem offiziellen Titel: "Sacro Imperiale Ordine Costantiniano Angelico di Santa Sofia" von Il Principe e Gran Maestro, Don Giovanni Maria Gabriele Chiavarello, Despota d'Epiro als legitimer Nachkomme der Dynastie Angelo di Arta. Ursprünglich als militärischer Orden gestiftet wird er heute für Verdienste auf humanitären, philanthropischen und kulturellem Gebiete verliehen.

Vorgeschichte

Die historischen Wurzeln des Ordens liegen im vierten Kreuzzug. Im Jahre 1187 wurde auf ausdrücklichen Wunsch von Papst Innozenz III. dieser Orden als Kampfgemeinschaft gegen die Muslime und zur Rückeroberung Jerusalems gegründet. Im Jahre 1203 ging die Großmeisterwürde an Isaak II. Angelo und wurde durch Vertrag erblich an die Dynastie der Angelo di Arta gebunden. Durch die neuen Statuten vom 22. Juni 1290 legte Niceforo I. änderte den Namen des Orden in: "Il Sacro Imperiale Ordine Costantiniano Angelico di Santa Sofia". Dieser Name wurde in Erinnerung an die größte christliche Kirche in Konstantinopel gewählt. Im Jahre 1743 wurde dieser Name mit dem Zusatz "Originario" versehen um nicht mit anderen Orden der Santa Sofia verwechselt zu werden. Im Jahre 1734 bestiegt im Königreich Beider Sizilien als Karl VII. von Bourbon den Thron und wurde kurz darauf auch König von Spanien als Carlos III. In Folge dessen änderte der Herzog d'Epiro seinen Familiennamen in "De Angelis", was vom neuen Souverän bestätig wurde. Im Staatsarchiv von Neapel befindet sich ein Diplom des Ordens, in dem der Großmeister Antonino De Angelis den Abaten von Montevergine zum Großkreuz-Ritter ernennt aus dem Jahre 1825. Ein weiteres Diplom aus dem Jahre 1851 enthält die Ernennung von Ferdinando II. von Bourbon zum Großkreuz-Ritter dieses Ordens..

Mit Unterstützung der Neapolitanischen  und Österreichischen Truppen erringt Ortensio II. De Angelis im Dezember 1858 die Macht auf der Ionischen Insel, wo er am 25. März 1859 zum König gekrönt wurde. Bereits am 20. August 1859 wird er jedoch zur Abdankung gezwungen. Seine Position als Großmeister des Ordens blieb davon jedoch unberührt. Bei seinem Tode 1888 hatte er keine männlichen Nachkommen. Seine Tochter Anna heiratete im Jahre 1897 Barone Giovanni Chiavarello, dessen legitime Nachkomme der jetzige Großmeister ist.

Gestaltung der Dekoration

Gemäß den aktuellen Statuten vom 23. November 1973 wird der Orden in den Kategorien "Giustizia (Justiz)", "Grazia (Gnade)" und "Merito (Verdienst)" verliehen. Diese unterscheiden sich nur die die Metallfarbe der - sonst weiß emaillierten - Kreuze und zwar Gold für Justiz, Silber für Gande und Bronze für die Verdienstkategorie. In jeder dieser drei Kategorien gibt es je drei Stufen: Ritter (Brustkreuz am Band) - Komtur (Halskreuz) - Großkreuz (Schärpe mit Bruststern. Frauen können nur mit der niedrigsten Stufe - in diesem Falle Dame genannt - und dem Großkreuz beteilt werden. Der Bruststern für Großkreuze ist achtstrahlig, brillantiert und vergoldet für Justizritter und versilbert für Gnadenritter. Der Großmeister und sein Kanzler tragen zum Bruststern des Großkreuzes auch noch eine eigene Ordenskette (Collane).

Das ursprüngliche Ordenszeichen (1. Typ) bestand aus einem bombierten Kreuz mit gleich langen, weiß emaillierten Armen, die am Ende konvex ausgeprägt sind (Ruppertskreuz) mit einem Durchmesser von 3,2 cm bei dem Ritterkreuzen. Zwischen den Kreuzarmen besinden sich goldene Strahlen. Das ca. 1,3 cm messende runde Mittelmedaillon zeigt im Zentrum das Christusmonogram mit der Umschrift "IN HOC SIGNO VINCES XXII - VI - MCCXC". Auf der glatten Rückseite findet sich zentriert in zwei Zeilen der Hersteller "SALVADORI FIRENZE". Das Kreuz wird von einer beweglich angebrachten Königskrone überhöht. Das hellblaue Band weist einen Mittelstreifen und zwei Randstreifen in Gelb auf.

Ab dem Jahre 1980 besteht das Ordenszeichen (2. Typ) aus einem beidseitig weiß emaillierten Ruppertskreuz in dessen Mitte ein Christusmonogram (P mit X) in der jeweiligen Metallfarbe zu sehen ist. Das Ritterkreuz misst ca. 2,8 cm. Es gibt natürlich für alle Ordensgrade auch 15 mm Miniaturen. Das Band ist in allen Kategorien und Stufen gleich gefärbt und zwar hellblau mit einem weißen Mittelstreifen und je einem weißen Seitenstreifen. Die Mäntel des Ordens sind hellblau, innen weiß gefüttert und zeigen auf der linken Schulter das ca. 30 cm große Ordenskreuz. Die Unterscheidung der Kategorien erfolgt durch den Kragen, dieser ist bei den Justizrittern rot, bei den Gnadenrittern gelb und bei den Verdienstrittern grün.

 

Briefkopf des Großmeisters Wappen des aktuellen Großmeisters Ritterkreuz 1.Typ
Ritterkreuz für Damen mit Miniatur 2.Typ Bruststern für Großkreuze 2.Typ

 

Quellen & Literatur:
Prof. Dott. Gino Guarnieri: I Cavalieri Degli Ordini Di Santo Stefano E Costantiniano Angelico; Livorno 1974 (enthält die Ordensstatuten in der Fassung vom 10. Jänner 1859)
Conte Prof. Dott. Gino Guarnieri: Il Sacro Imperiale Ordine Costantiniano Angelico, Originario, Detto Della S. Sapienza, O Di S. Sofia; Livorno 1974
Fabrizio Ferri; Il Sacro Imperiale Ordine Costantiniano Angelico Sotto Il Titolo Della Santa Sapienza od di Santa Sofia; Verona 1986
Mario Visentin; Sacro Imperiale Ordine Costantiniano Angelico Sotto Il Titolo Della Santa Sapienza Detto Pure Di Santa Sofia; Cologna Veneta 1986
Gran Cancelleria: Ordine Costantiniano Angelico Di Santa Sofia - Statuto; Loreto 1996 (unveränderter Nachdruck der Ausgabe Firenze 1981)

 

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