Der brasilianische Noble Orden der Roten Rose (Nobre Ordem da Rosa Vermelha)

© Jörg C. Steiner

Im Jahre 2004 wurde der sogenannte "Nobre Ordem da Rosa Vermelha" gegründet um Personen für ihre humanitären und wohltätigen Tätigkeiten entsprechend auszeichnen zu können.

Vorgeschichte

Das heutige Brasilien ist, als größter Staat Südamerikas, noch immer von weit verbreiteter Armut und starker sozialer Schieflage gezeichnet. Angesichts dessen ist es zu verstehen, dass in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche humanitäre Hilfsorganisationen gegründet wurden und diese privaten Initiativen von Staat sehr wohlwollend betrachtet werden. Aus verschiedenen Gründen wird hier häufig die Form eines "Ordens" gewählt - es werden zum Ansporn Insignien und Ränge vergeben usw. - trotzdem darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich natürlich nicht um "Orden" im christlichen oder europäischen Sinn handelt. Es ist weder die Zugehörigkeit zu einer Religion Aufnahmevoraussetzung, noch werden die klassischen Ränge und Regeln beachtet. Trotzdem sollte man sich davor hüten diese Organisationen zu belächeln oder gering zu schätzen, denn die sozialen und wohltätigen Leistungen ihrer Mitglieder sind beachtlich - schließlich sollte hier einmal der Zweck die Mittel heiligen.

Seit der Gründung hat der "Noble Orden der Roten Rose" über 800 Jugendliche als Köche und Kellner ausgebildet und in Zusammenarbeit mit den Städten Lyon und Reims je zwei der Ausgebildeten, die auch im Erlernen der französischen Sprache am Besten waren, pro Jahr zur Weiterbildung nach Frankreich geschickt. Weiters wurden pro Monat zwei Vorträge in verschiedenen Armensiedlungen (Favelas)  gehalten zur gesunden Ernährung, Verwendung von Lebensmittel und allgemeine Hygiene. In den Wintermonaten werden regelmäßig Kleidersammlungen für die Ärmsten organisiert. Ein weiterer Zweig des Ordens organisiert Blutspende-Aktionen und gratis Erste-Hilfe-Kurse in den Favelas.

Der "Noble Orden der Roten Rose" ist bei der zuständigen Kammer des Ministeriums für Soziale Angelegenheiten als gemeinnütziger NGO registriert und seit 2011 auch Mitglied in der "Associaşion Caritativa e Humanitárie dos Ordem de Cavalerie", einer in der EU und bei den Vereinten Nationen als NGO registrierte Organisation mit Sitz in Frankreich. Unter Anderem findet sich deren gestempelter Registrierungsvermerk auf der Rückseite aller Verleihungsurkunden.

Stiftung und Verleihung

Der Orden der Roten Rose wird in den Rängen "Knight", "Officer", "Commander", "Grand Commander", "Grand Officer", "Grand Cross" und "Grand Collar" vergeben. Wenn man bedenkt, das einst im 19. und frühen 20. Jahrhundert der (staatliche) Orden der Rose aus Brasilien fertigungstechnisch sicherlich zu den schönsten Orden überhaupt gezählt werden muss, schmerzt es richtig die hier gebotene Fertigungsqualität zu sehen. In Europa könnte sich nicht einmal eine Faschingsgilde solche "Orden" leisten. Doch wie gesagt, hier geht es darum Mitglieder zu wohltätigen Leistungen anzuspornen und nicht Eitelkeiten zu befriedigen.

Gestaltung der Dekoration

Das Ordenszeichen besteht aus einem fünfstrahligen Kreuz, ca. 55 mm im Durchmesser, nach dem Vorbild der französischen Ehrenlegion. Die Vorderseite ist weiß lackiert, im ebenfalls weißen Mittelmedaillon ist eine stilisierte Rote Rose von einem grünen Lorbeerkranz umgeben und von einer goldfarbenen Krone überhöht. Die Rückseite ist nicht gestaltet. Das weiße Band ist bei allen Graden 22 mm breit.Die Verleihungsurkunde ist DIN A4 groß und trägt auf der Rückseite den Registrierungsvermerk der Ordenskanzlei und seit 2011 auch den der ACHOC.

Ordenszeichen für Ritter bis Komture Verleihungsurkunde

 

Registrierungsvermerk der ACHOC Registrierungsvermerk auf der Rückseite der Verleihungsurkunde

 

Ordenszeichen für Großkomture und höher Bruststern zum Großkreuz

 

Quellen & Literatur:
Auskunft des brasilianischen Journalisten Roberto Oritz an den Autor.
Werbefolder des Ordens für Interessenten in Portugisischer Sprache.

 

Back to Index Kontakt & mehr Flohmarkt - Shop