Der Orden der zaristisch-russischen Union (Russian Imperial Union Order)

© Jörg C. Steiner

Seit dem Jahre 2006 verleiht die Russian Imperial Union Order (Rossiyskiy Imperskiy Soyuz Orden, Российский Имперский Союз-Орден, РИС-О) praktisch als Ersatz für alle untergegangenen zaristischen Orden ein zweistufiges Ordenszeichen an Personen, die sich besonders um die monarchistische Tradition Russlands verdient gemacht haben.

Vorgeschichte

Die Russian Imperial Union Order (RIUO) ist die älterste und größte zaristisch-russische Organisation. Sie wurde im Jahre 1929 von vertriebenen Monarchisten im Ausland gegründet und hatte bald Organisationseinheiten in vielen Staaten Europas, aber auch in den klassischen Auswanderungsländern wie den USA, Canada, Australien sowie verschiedenen Staaten in Süd- und Mittelamerika und internationalen Enklaven wie Hongkong. Nach dem Fall der Sowjetunion begann die RIUO auch in zahlreichen Städten und Provinzen des alten Heimatlandes wieder Niederlassungen zu gründen und monarchistische Aktivisten als Mitglieder aufzunehmen. Die RIUO kooperiert dabei eng mit dem "Order of Saint John of Jerusalem - Russian Grand Priory Association", also jemen russisch-orthodoxen Zweig des Johanniterordens, der sich auf den ehemaligen Zaren als Großmeister beruft. Die RIUO ist außerdem seit Jahrzehnten anerkanntes Mitglieder der "International Monarchist Conferenc", der weltweiten Vereinigung monarchistischer Bewegungen.

Durch das unmenschlich blutige Wüten der Bolschewisten ist die Nachfolgefrage der legitimen zaristischen Familie Romanoff ein heikler Punkt. Ursprünglich unterstützte die RIUO den Anspruch von Sr.K.H. Großfürst Kyril Vladimirovich als russischer Zar im Exil und nach dessen Tod im Jahre 1938, den Anspruch seines Sohnes Großfürst Vladimir IV. Kyrilovich als Oberhaupt der Familie. Heute gilt die Großfürstin Maria Vladimirovna als legitime Thronanwärterin und wird demzufolge von der RIUO in ihren Ansprüchen unterstützt. Die, hauptsächlich in Spanien lebende, Großfürstin ist damit Oberhaupt aller zaristisch-russischen Orden, somit auch Großmeisterin dieser hier besprochenen Dekoration.

Stiftung und Verleihung

Um Personen, die sich um die monarchistischen Ziele im Allgemeinen und um die Ziele der RIUO im Besonderen, verdient gemacht haben auch ein sichtbares Zeichen der Dankbarkeit geben zu können wurde im Jahre 2006 dieses Ordenszeichen in Leben gerufen. Es wird in seiner Grundstufe für Damen und Herren an einem Brustband vergeben, für außergewöhnliche Verdienste auch an einem Halsband als Komturkreuz. Über die Verleihung wird ein Dekret ausgestellt, sie erfolgt entweder auf Beschluss eines Landeskapitels bzw. der dazu berufenen Gremien oder auf persönlichen Vorschlag der Großfürstin Maria Vladimirovna.

Gestaltung der Dekoration

Die Ordenszeichen bestehen aus einem einfachen, weiß emaillierten helvetischen Kreuz auf dem der zaristisch-russische Adler in gold aufgelegt ist. Dieser Typ des Doppeladlers ist dem Staatswappen um 1800 nachempfunden und von der Pelzkappe des Monomachen - also der Kopfbedeckung des russischen Herrschers bevor Russland ein Zarenreich wurde - überhöht. das Kreuz selber wird durch eine stilisierte russische Zarenkrone überhöht. Inklusive dieser Überhöhung misst das Brustkreuz für Ritter und Damen ca. 28 mm x 40 mm und das Halskreuz für Komture ca. 41 mm x 60 mm, die Miniaturkreuze die in Europa üblichen 15 mm. Auf der glatten, ebenfalls vergoldeten Rückseite findet sich das Wort "STOKES" eingeschlagen, was möglicherweise die Marke des Hersteller ist. Die jeweils entsprechend breiten Bänder zeigen die Hausfarben der Familie Romanoff - Weiß / Orange / Schwarz

 

Briefkopf der RIUO
Ordensbrevet von 2009 Ordenszeichen und Bänder (v.l.n.r.) Miniatur - Ritterkreuz - Komturkreuz

 

Quellen & Literatur:
Korrespondenz mit dem geistlichen Prior der RIUO und Leiter der "Russian Welfare Organisation" in Australien Fr. Michael Protopopov
Mitteilungsblatt der RIUO aus St. Petersburg, undatiert aber wahrscheinlich aus 2007
Rodney C. Walker: A Survey of the Great Princes and Tsars of Russia; In: THE AUGUSTAN (Bulletin of the Augustan Society) Volume XII, Number 4 von 1969 und Volume XIV Number 5 & 6 von 1971

 

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