Friedrich Josef Perko Ritter von Greiffenbühl

© Jörg C. Steiner

Friedrich Josef Anton Perko (Ritter von Greiffenbühl) wurde am 25. Juli 1922 in Wien geboren. Er war der älteste von zwei Söhnen des Friedrich Josef Anton Perko (1897-1963), Verlagsdirektor und Grundbesitzer und der Josefine (1895-1963) geborene Müller. Der österreichische Adelstitel der Familie geht auf seinen Großvater Josef Perko zurück, der als k.k. Generalintendant am 30. November1898 (Diplom vom 18.2.1899) in den erblichen Ritterstand erhoben worden war. (Übrigens dessen Bruder Friedrich wurde als Hofrat und Landesgerichtspräsident wenig später (13. Mai 1899) ebenfalls in den erblichen österreichischen Adelstand mit dem Prädikat "Edler von Monshoff" erhoben.) Das später plötzlich auftauchende Prädikat "Herzog von Friaul" bzw. auch die Namensschreibweise "von Perko-Greiffenbühl-Friaul" ist von zweifelhafter Provenienz weshalb sie auch im Gotha-Nachfolger des C. A. Starke-Verlages, wo die Familie natürlich zu Recht in den Bänden "Adelige Häuser Teil B" behandelt wird, auch nicht aufgenommen worden ist.

Wie alle jungen Männer seiner Generation musste auch er im Rahmen der Deutsche Wehrmacht am 2. Weltkrieg teilnehmen. Hierbei wurde er mit den Eisernen Kreuz 2.Klasse und dem Kriegsverdienstkreuz 2.Klasse mit Schwertern ausgezeichnet, sowie mit der rumänischen Medaille "Serviciul Credincios" am Kriegsband mit Schwerter. Am 10. Jänner 1945 heiratete der junge Tierarzt die Medizinisch-Technische Assistentin, Ilse Schmidt in Berlin. Nach dem Krieg ließ sich die kleine Familie, Sohn Friedrich Erich wurde 1945, Tochter Ilse Maria 1949 geboren, im niederösterreichischen Eggenburg nieder, wo die gemeinsame Tierarztpraxis für ein gutbürgerliches Auskommen sorgte. Zeit seines Lebens war Friedrich Perko angewidert sowohl von der kommunistisch-östlichen Barbarei ebenso wie von der amerikanisch-westlichen Unkultur weshalb er sich der christlich abendländischen Reichsidee zuwandte in der unsere europäische Kultur verwurzelt ist. Zu seinen wichtigsten Gründungen zählten die Europa Scouts (1952), einer Pfadfinder Organisation, die trotz mehrfacher Abspaltungen noch immer unabhängig existiert, der Abendländischen Legion und des sogenannten Abendlandordens vom Heiligen Martin (eigentlich Congregatio Equitum Sacri Imperii Occidentalis Sancti Martini) im November 1959 (Nichtuntersagungsbescheid der Behörde vom 17. November 1961)  sowie der Internationalen Ordensunion (1981), die als Dachverband verschiedener Gesellschaftsorden fungieren sollte.

Gerade über diese Internationale Ordensunion erfolgte eine Reihe von "Neugründungen" bzw. "Reaktivierung" von Sekundär- bzw. Gesellschafts-Orden. Außerdem verstand es Dr. Perko quasi Generalvertretungen verschiedener Gesellschaftsorden für Österreich in seiner Hand zu vereinen, sie hier - oft mit eigenen Urkundenformularen - zu verleihen und ziemlich unabhängig vom Ausland zu führen. Auf einem interen Papier der IOU aus dem Jahre 1990 werden zum Beispiel 33 Orden als Mitglieder angeführt, deren Führungsschicht im Grunde aus weniger als einem Dutzend Personen bestand. Die IOU listet heute auf ihrer Homepage 34 Ritterorden als Mitglieder sowie 4 mit Beobachterstatus auf, einige davon sind ursprüngliche "Perko-Gründungen", andere werden durch die IOU in Österreich vertreten (=verliehen), die meisten der letzteren Gruppe sind dadurch am "Aussterben" gehindert worden, weil z.B. beim Signum Fidei, der ursprüngliche Großmeister ohne ernsthaften Nachfolger verstorben ist und somit nur noch die IOU den autorisierten Zweig darstellt.

Anlässlich seines 50sten Geburtstages 1972 ließ er eine tragbare Medaille mit seinem Portrait und dem Familienwappen prägen, die an Angehörige und verdiente Weggefährten verliehen wurde. Aus Anlaß seines 70sten Geburtstages 1992 stiftete die IOU den "F.J.Perko - Jubiläumspreis", einen mit rund 730,- Euro dotierten Preis, auf den Studenten Anspruch erheben können, die an einer österreichischen Hochschule eine Diplomarbeit oder Dissertation zum Thema Ritterorden bzw. ritterliche Gemeinschaften erarbeiten.

Dr.vet. Friedrich Josef Perko Ritter von Greiffenbühl verstarb am 2. Oktober 1999 in seinem Heimatort Eggenburg in Niederösterreich.

Perko-Medaille 1972 - Avers Perko-Medaille 1972 - Revers

 

Back to Index Kontakt & mehr Flohmarkt - Shop