The Patriarchal Order of the Holy Cross of Jerusalem

© Jörg C. Steiner

Seit dem Jahre 1970 verleiht der Melkitische griechisch-katholische Patriarch von Antiochia und dem gesamten Orient, von Alexandria und Jerusalem den Orden vom Heiligen Kreuz von Jerusalem als unabhängige Dekoration des Patriarchats.

Vorgeschichte

Im Oktober 1724 entstand die mit Rom unierte Melkitische Kirche durch Abspaltung von der orthodoxen Kirchen Antiochias. Sie blieb weiterhin eine Kirche des östlichen (orthodoxen) Ritus erkannte allerdings den (katholischen) Papst in Rom als Oberhaupt an. Geleitet wird die Melkitische Kirche von einem gewählten Patriarchen. Seit 1833 bis heute fungiert der Melkitische Patriarch als Spirituelles Oberhaupt und Protektor des Militärischen und Hospitalischen Ordens des Heiligen Lazarus von Jerusalem (kurz Lazarusorden).  Der 19. Patriarch, Seine Seeligkeit Maximos IV Saigh (1947-1967), wurde von der medialen Öffentlichkeit während des Zweiten Vatikanischen Konzils, durch sein entschiedenes Eintreten für die Beibehaltung und gegen die "Verwestlichung" des orthodoxen Ritus bei den mit Rom unierten Kirchen, besonders wahrgenommen. Sein Nachfolger, Seine Seeligkeit Maximos V. Hakim (1967-2001), stiftete den hier behandelten Orden vom Heiligen Kreuz von Jerusalem als eigenständigen Orden des Patriarchats, der auch vom jetzigen Patriarchen, Seiner Seeligkeit Gregorios III. Laham, weiter verliehen wird. 

Stiftung und Verleihung

Unmittelbar nach der Stiftung des Ordens wurde dieser in seiner Eigenständigkeit und Unabhängigkeit als patriachale, kirchliche Einrichtung vom der Republik des Libanon, durch ein Schreiben des Foreign Minister of Lebanon vom 13. Februar 1971, sowie vom jordanischen Königreich, durch ein Dekret des "Presidency of the Council of Ministers of the Hashemite Kingdom of Jordan" vom 9. Oktober 1971. Über das Bestehen und die Tätigkeit des Ordens  wurde erstmals am 12. April 1974 im vatikanischen L'Osservatore Romano anerkennend berichtet. In den USA und in Kanada (1986) liegt eine Anerkennung als Charitative Organisation vor, was eine steuerliche Geltendmachung der Spendengelder ermöglicht. Da es im Gegensatz zu Nordamerika in Europa keine Niederlassungen der Melkitischen Kirche gibt, deren Bischöfe eventuell spirituelle Protektion ausüben könnten, ist der Orden noch stark im Aufbau begriffen, doch höre ich hier bereits von vielversprechenden Anfängen. Neben dem ritterlichen und christlichen Drumherum geht es natürlich um "fundraising" im klassischen Sinne. Mit den eingenommenen Geldern werden eine christliche Schule in Syrien, ein Altenheim und ein Waisenhaus im Libanon, sowie natürlich die Einrichtungen der Melkitischen Kirche selbst unterstützt.

Gestaltung der Dekoration

Gemäß den aktuellen Statuten vom 14. September 1997 hat der Orden die klassischen Stufen für Herren (Knights) und Damen (Ladies) - Ritter am Band auf der linken Brustseite, Kommandeure als Halskreuz, Großoffiziere als Halskreuz mit Stern und Großkreuze mit Schärpe und Stern - für Geistliche (Chaplains), die gleichen Stufen, jedoch ohne Großoffizier. Das Ordenszeichen ist ein blau emailliertes, goldenes, griechisches Kreuz mit einer verschlungenen Verzierung herum, von einer Krone mit fliegenden Pendilien überhöht. Auf der Vorderseite befinden sich im Email vertikal die griechischen Buchstaben "FOS" (Licht) und horizontal "ZOH" (Leben). Auf der Rückseite zeigt das ovale vergoldete Mittelmedaillon das Wappen des Stifters. Das Band ist blau mit weißen Randstreifen. Die Bruststerne für Großoffiziere und Großkreuze sind brillantiert, versilbert, achtstrahlig und unterscheiden sich in der Größe. Die am häufigsten anzutreffende Herstellerfirma ist die Firma Johnson aus Mailand. Die Ritter des Ordens tragen bei entsprechend feierlichen Anlässen weiße Kirchenmäntel mit einem dunkelblauen Krukenkreuz auf der linken Seite.

His Beatitude Gregorios III. Laham legte fest, dass dieser Orden in Europa - Zentrale in Deutschland - in Zukunft in rotem Email ausgeführt werden soll.

 

Rück- und Vorderseite eines Halskreuzes
Der Stifter - His Beatitude Maximos V. Hakim (1967-2001) Der aktuelle Großmeister - His Beatitude Gregorios III. Laham

 

Quellen & Literatur:
Recherche im internet - besonders die Seiten der Melkitischen Kirche im Libanon, der Ordens in Kanada und den USA im Mai 2006
Gespräch und Korrespondenz mit dem Büro des Melkitischen Patriarchen im April 2006
Lowell A. Baker; The Knightly Renaissance - A Guide to Knightly Orders; Silvester, West Virginia, 1987
(ohne Autor): L'Ordine Patriarcale Della Santa Croce Di Gerusalemme; Damaskus 1974

 

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