Vademecum

Adjutant
Dem Kommandeur einer militärischen Einheit zur Unterstützung beigegebener junger Offizier. Die Bezeichnung kommt im Laufe des 30jährigen Krieges auf und bedeutet wörtlich "Hilfsoffizier" vom französischen ajudant, das wiederum auf das spanische ayudante (eigentlich Helfer oder Gehilfe von Verb helfen=ayudar) zurückgeht. In der britischen Armee kommt diese ursprüngliche Bedeutung mit dem Terminus Aide de camp bzw. kurz "aid" noch sehr schön zur Geltung.
Admiral
Ursprünglich aus dem Arabischen kommend amir ar-rahl= Emir des Meeres bzw. Befehlshaber der Flotte im 16. Jahrhundert über das französische amiral - was im altfranzösischen allgemein "Oberhaupt" bedeuten soll - in die deutsche Sprache entlehnt. Seit dieser Zeit als Bezeichnung für Marineoffiziere im Generalsrang in Verwendung.
affiliieren - Affiliation
Affiliiren - hergeleitet vom lateinischen filius=Sohn - bedeutet im eigentlichen Wortsinn "beigesellen" als Hauptwort auch "Aufnahme". In der Ordenkunde kommt es oft vor im Zusammenhang: dem Orden X wird eine Medaille affiliiert (z.B. preußischer Kronenorden, österreichischer Elisabethorden usw.) oder dem Orden Y wird ein 3-stufiges Verdienstkreuz affiliiert (meist in der Form des Ordenszeichens aber nicht emailliert usw.) d.h. hier wird "beigesellt" mit dem Beigeschmack von "untergeordnet"!
Alba
Kirchliches Gewand; Teil der Liturgischen Unterkleider der römisch-katholischen Priester. Die Alba ist ein sackartiges, engärmeliges, bis zu den Knöcheln reichendes Gewand aus weißer Leinwand. Der untere Rand ist reich geziert, sei es mit breiter Spitze oder Stickerei, ebenso die Ärmel, da in voller Meßgewandung nur diese Teile zu sehen sind.
Alpaka - siehe Neusilber und Packfong
Amikt - Schultertuch
Kirchliches Gewand; Teil der Liturgischen Unterkleider der römisch-katholischen Priester. Das Amikt oder Schultertuch ist ein rechteckiges oder quadratisches Leinwandtuch, welches mit zwei Bändchen oder Schnüren versehen ist und über Nacken und Schultern getragen wird, wobei die Bändchen unterhalb des Kinns verschlungen werden. Das Schultertuch ist oben in der Mitte mit einem meist aus Goldgespinst gestickten Kreuze verziert.
Arabeske - auch Maureske
Komplizierter, phantasievoller Flächendekor aus rhythmisch sich wiederholenden Ranken, ein Netzwerk sich überschneidender Blüten und Blätter, spiralig sich einrollend, mit Knoten und Schlingen usw. - typisches Ornament sarazenischer, maurischer Herkunft. Da der Islam die bildliche Darstellung von Menschen und Tieren verbietet entwickelt sich diese Art von Verzierung, die sich über Spanien in ganz Europa erbreitet, ab dem frühen 16. Jahrhundert auch unter dem Namen Maureske. Den Gegensatz dazu bildet die Groteske.
Ballei - Bailli
Aus dem Altfranzösischen kommende Bezeichnung einer Ordensprovinz, dessen Verwalter, eine Art Landvogt vom Lateinischen ballivus, italienisch Bailo, abgeleitet wird, was soviel bedeutet wie Aufseher, Vorsteher und im Mittelalter auch für Bürgermeister verwendet wird. Die meisten Ritterorden unterteilen ihre Balleien in Kommenden oder Komtureien, die Grabesritter und geistlichen Orden in Priorate. Der Vorsteher einer Ballei ist ein ein Bailli (französisch sprich baji) . In Englisch ist Bailiff der Vorsteher einer Bailiwick.
Biret auch Birett
Kirchliches Gewand; Teil der Liturgischen Oberkleider der römisch-katholischen Priester. Das Biret ist eine steife, vierkantige Mütze mit hochstehenden Eckkanten und Knopf oder kleiner Quaste in der Mitte. In seltenen Fällen gibt es statt 4 auch nur 3 diagonale Rippen. Allseits bekannt durch Fernandels unerreichbarer Darstellung des Don Camillos!
Britanniae - Britanniametall - siehe auch Spiauter oder Tutania
 
Bronze
Die wohl erfolgreichste und vielseitigste Metall-Legierung der Menschheit besteht im Wesentlichen aus 70-95% Kupfer und 5-30% Zinn. Je höher der Anteil von Kupfer desto rötlicher die Färbung und desto geschmeidiger das Produkt. Durch die Veränderung des Mischungsverhältnisses und durch die kleine Beigabe anderer Materialen lassen sich die Eigenschaften von Bronze sehr stark verändern und man unterscheidet je nach Verwendungszweck grob wie folgt in: Geschützbronze - diese enthält 91-88% Kupfer und 12-9% Zinn um eine hohe Festigkeit mit niedriger Spröde zu verbinden, hierzu gehört auch die sogenannte Stahlbronze, die durch Kokillenguß und starke Kaltbearbeitung auf extrem hohe Härte gebracht werden kann. Kunstbronze, wie sie zum Gießen von Bronzeplastiken verwendet wird enthält meist einen kleinen Zusatz von Zink um die Dünnflüssigkeit zu erhöhen was beim Ausgießen von feinen Formen von großen Vorteil ist. Münz- und Medaillenbronze hat in der Regel 95% Kupfer, 4% Zinn und 1 % Zink, was weich genug ist um den Prägestempel aus Stahl möglichst lange zu erhalten und außerdem ergibt sich eine schöne satte - typische Bronze - Farbe. Bei der Glockenbronze liefert ein hoher Zinn Anteil von 20-25% den schönen Klang, während man Bronze mit einem Zinnanteil von 30-33% früher zur Herstellung von blanken Spiegel als sogenannte Spiegelbronze benutzt hat. Sogenannte Schwarze Bronze hat einen Überzug von Kupferoxyd, Weiße Bronze einen sehr hohen Anteil von Zinn.
Brünierung - brünieren
Brünierung nennt man das Bräunen, also das absichtliche oxydieren der Oberfläche, von eisenhaltigen Metallteilen. Die Teile werden in eine Lösung von Eisenchlorid getaucht, hierbei bildet sich auf der Oberfläche eine feine Schutzschicht von Eisenoxyduloxyd. Hauptsächlich bei Metallteilen von Waffen z.B. Gewehren und Bajonetten angewendete Methode um einerseits die Oberfläche vor Umwelteinflüssen zu schützen und andererseits den verräterischen Glanz durch ein stumpfes Braun zu ersetzen. 
Casula - auch Kasel
Kirchliches Gewand; Teil der Liturgischen Oberkleider der römisch-katholischen Priester. Die Casula ist das eigentliche Meßgewand. Es entwickelte sich aus einem glockenartigen Mantel, der den Priester völlig einhüllte - daher auch der aus dem lateinischen abgeleitete Name casula=kleines Haus! Die heute üblichen Meßgewänder sind etwa 60 cm lang und bestehen aus zwei über der Brust und Rücken fallenden Teilen, die oben verengt sind und einen Ausschnitt für den Kopf haben. Die Meßgewänder sind aus kostbarem Stoff in den liturgischen Farben (weiß, rot, grün, violett oder schwarz) und meist mit zahlreichen kirchlichen Symbolen in Gold- und Silbergespinst und Seidenstickerei verziert.
Cingulum
Kirchliches Gewand; Teil der Liturgischen Unterkleider aber auch Teil der alltäglichen Standeskleidung der römisch-katholischen Priester. Das Cingulum ist ein Band (Gürtel, Schnur) meist eine starke, gedrehte Leinenschnur mit reichen Quasten. Es dienst zum Gürten der Alba oder der Soutane bzw. des Habits.
Dormitorium
Der gemeinsame Schlafsaal ist ein typisches Element aller mittelalterlichen Klosteranlagen. Sein Hauptzweck bestand in der Möglichkeit die Mönche auch des nächtens beaufsichtigen zu können. In den Dormitorien bestand strengstes Stillschweigen (silentium), alle Mönche legten sich zur gleichen Stunde zur Ruhe und standen gemeinsam zu einer bestimmten Stunde wieder auf. Eine Ausnahme bildeten die Kartäuser, die jeder für sich in seinem kleinen Eigenhaus schliefen. In einigen Klöstern existiert ein Sommer- und ein Winterdormitorium.
Feuervergoldung - auch Quecksilbervergoldung
Ein Verfahren, das seit dem 1. Jahrhundert zur Vergoldung von Metallen angewendet wird, heute jedoch wegen der hohen Gefährlichkeit der Quecksilberdämpfe praktisch in allen zivilisierten Industriestaaten verboten ist. Auf dem zu vergoldenden Gegenstand wird ein Amalgan aus Quecksilber und Gold im Verhältnis 10:1 aufgetragen, dann bei relativ niedriger Temperatur im Ofen erhitzt, wobei das Quecksilber verdampft und das Gold als leichter Überzug zurückbleibt. Dieser Prozeß wird solange wiederholt bis die Goldschicht dick genug ist um zu einem harten Glanz gebrannt werden zu können. Im 18. und 19. Jahrhundert starben derart viele Vergolder an den hochgiftigen Dämpfen, das z.B. der bekannte Bronzekünstler Ravrio ein Legat von 3000 Frances hinterließ für denjenigen, der ein Mittel zum Schutz der Feuervergolder finden würde. Im 20. Jahrhundert wurden strikte Maßnahmen und Richtlinien zum Schutz der Arbeiter vor den Quecksilberoxyddämpfen erlassen, doch schließlich diese Art der Vergoldung in alle Staaten der EU (und darüber hinaus) verboten zu Gunsten der, auch nicht gerade umweltfreundlichen, galvanischen Vergoldung.
Gouthierung - gouthieren
Ein Art Mattvergoldung; die von Pierre Gouthiére (1732-1814) erfundene oder zumindest zur Perfektion verfeinertes Verfahren des Quecksilbervergoldens, mit dessen Hilfe Teile (z.B. den Flächen oder Vertiefungen) einer Goldbronze ein matter Schimmer verliehen wird, der sich dann mit anderen hochglanzpolierten Teilen (z.B. Erhöhungen oder Abschlüssen) kontrastieren lässt. 
Groteske
Phantasievolle Dekoration, komponiert aus kleinen, lose miteinander verbundenen Motiven, die nicht unähnlich der Arabeske, sich im losen Rhythmus wiederholen. Im Gegensatz zur Arabeske enthalten diese Dekormuster menschliche und tierische Figuren. Aus der Antike kommend werden sie durch Ausgrabungen Mitte des 16. Jahrhunderts sehr populär und überziehen von Italien aus ganz Europa wo sie teilweise mit Elementen und Techniken der Arabeske verschmelzen. Der Höhepunkt wird im Rokoko des 18. Jahrhunderts erreicht. Der Begriff Groteske erhält seine Wandlung zum heutigen Sinn dadurch, dass die Darstellung von Tiere und Menschen meist Fabelwesen wie Menschen mit Flügel oder Schwänzen, Sphinxe, Einhörner, geflügelte Pferde und Löwen usw. zeigten.
Habit - siehe Talar
Konvent
Der Konvent leitet sich einerseits vom lateinischen conventus, convenire=zusammenkommen, eine (feierliche) Zusammenkunft andererseits vom kirchenlateinischen coventus Versammlung der Gemeindemitglieder ab. Jedenfalls wird sowohl bei Klöstern, als auch bei Ritterorden die Zusammenkunft aller Mitglieder - also einer Art Generalversammlung - "Konvent" genannt. Die wurde während der französischen Revolution auch von der Volksversammlung übernommen, ebenso wie ab 1848/49 von den studentischen Korporationen, die feierliche Zusammenkünfte auch heute noch so bezeichnen.
Liturgische Gewänder - römisch-katholisch
Die Liturgischen Gewänder im römisch-katholischen Gottesdienst bestehen aus den Liturgischen Unterkleidern (Amikt, Alba und Cingulum - siehe jeweils diese) und den Liturgischen Oberkleidern (Manipel, Stola, Casula und Biret  - siehe jeweils diese). Der Subdiakon und der Diakon tragen bei bestimmten Gelegenheiten keine Casula, sondern die Tunicella bzw. die Dalmatica, dem Bischof kommt außer dem Priesterornat als Kopfbedeckung bei feierlichen Anlässen die Mitra, der Krummstab, das Brustkreuz, der Ring sowie der Pluviale zu. Die Farben für die Liturgischen Gewänder sind: Weiß bei besonderen Christfesten, Rot an Pfingsten und an Märtyrertagen, Grün während der Trinitatiszeit, Violett während des Advent, der Fastenzeit und der Vigilien sowie Schwarz am Karfreitag und zu jeder Totenfeier. Silberstoffe können hier auch die Farbe Weiß und Goldstoffe die Farben Rot und Grün ersetzen.
Livree
Kleidung von Dienern im Gegensatz zur Uniform von Beamten oder Militärs. Hergeleitet vom französischen "livrer" = spenden, geben, also geliehene Kleidung. Bedienstete des Hofes, beim Adel und später auch beim reichen Bürgertum trugen also die von ihrem Dienstgeber geliehene Kleidung - die Livree.
Manipel - Schweißtuch
Kirchliches Gewand; Teil der Liturgischen Oberkleider der römisch-katholischen Priester. Der (heute auch oft "das") Manipel ist ein Meßornatstück, das am linken Unterarm getragen wird. Es ist dies ein breiter, gesäumter Streifen aus dem gleichen Stoff wie das Meßgewand. Zumeist an seinen beiden Enden etwas verbreitert und an jedem Ende mit einem gestickten Kreuz verziert. Aus der gleichen lateinischen Wurzel "manipulus" entstanden, aber in einem völlig anderen Zusammenhang bezeichnet Manipel eine Unterabteilung in der Römischen Legion in der Größenordnung von 100-200 Mann, also praktisch eine Kompanie.
Messing - auch Gelbkupfer
Eine Legierung aus Kupfer und (bis zu 48%) Zink. Je höher der Anteil von Zink desto heller - von goldgelb bis weiß - und desto spröder ist das Material. Messing ist härter als Kupfer aber nicht so hart wie Bronze und aufgrund seiner feinen und dichten Kristallgefüges ein zähes und gut zu verarbeitendes Metall. Es besitzt große Politur- und starke chemische Widerstandsfähigkeit gegen Umwelteinflüsse. Gegenstände aus Messing wurden früher gerne mit einer dünnen Schicht Zaponlack überzogen um den goldähnlichen Glanz zu erhalten. Neben dem Walz- und Schmiedemessing gibt es noch das Gußmessing, dieses enthält neben 63-67% Kupfer auch noch rund 3% Blei als Beigabe um die Gußeigenschaften zu verbessern. Für kleinere Gegenstände des Kunstgewerbes und z.B. die Leistungskokarden der kuk Armee verwendete man auch gerne Tombak - eine Messinglegierung mit sehr hohen - 72-90% - Kupferanteil. Da diese Gegenstände nicht unbedingt einer hohen Belastung ausgesetzt sind verbindet man hier das gewünschte goldfarbene Aussehen mit einer weichen Geschmeidigkeit die beim Prägen und sonstigen Bearbeiten von großen Vorteil ist. Eine spezielle Ausformung die nach ihrem Erfinder Tallois benannte Kupfer-Zink Legierung mit einer kleinen Beigabe von Zinn "Tallois-demi-or" oder umgangssprachlich Talmi, wobei es sich praktisch um Tombak, der als Blech oder Draht ganz dünn vergoldet und dann weiterverarbeitet wird, handelt.
Mitra
Kirchliches Gewand; Teil der Liturgischen Oberkleider der römisch-katholischen Priester. Die Mitra ist die den Bischof und manche Äbte auszeichnende feierliche Kopfbedeckung, eine aus besticktem weißen (roten) Seidenstoffen verfertigte, steife vorne und rückwärts hohe dreieckige zugespitzte Mütze mit reich golden gesticktem unteren Rand und zwei auf die Schultern herabhängenden Bändern. Heute leider fast nur noch als Karikatur bei den Sankt Nikolaus Kostümen in diversen Warenhäusern zu bewundern.
Moiré - auch gewässertes Band oder watered fabric
Der aus dem Französischen kommende Fachausdruck bezeichnet wollene oder seidene Gewebe mit wolkenartigem Schimmer auf der ganzen Fläche oder auf dem Grund zwischen eingewebten Figuren. Dieser Schimmer - Wässerung genannt - entsteht, wenn man zwei Stücke Stoff mit den rechten Seiten aufeinander legt und feucht zwischen zwei heißen, scharf pressenden, glatten Walzen langsam hindurchgehen lässt. Dadurch werden die Fäden (namentlich die Schlußfäden) platt gequetscht und da diese beim Aufeinanderlegen zweier Stücke niemals völlig parallel laufen, sondern sich in verschiedener Weise unter sehr spitzen Winkel schneiden, so entstehen kleine Spiegel in allen Kreuzungspunkten der Kettenfäden, in denen sich der Druck am stärksten äußert. Die eigentümliche Aufeinanderfolge dieser Spiegel zeigt sich als Wässerung. Die wirkungsvollsten Moiréstoffe sind die seidenen, für Bänder, Ordensbänder und Schärpen etc., dicht gewebte Stoffe mit einem Grund von Gros de tour und damastartigen Blumen mit Atlaskörper. Wollenen Moiré benutzte man früher für Frauenunterröcke, während man halbwollenen und baumwollenen Moiré - sogenannten Moirékattun - zu Futterstoffen verwendet. Fachleute unterscheiden auch noch zwischen Moiré antique - ein Stoff bei dem sich die Musterung über große Flächen verbreitet und Moiré francais, wo sie mehr in Streifen erscheint. Auf Baumwollstoffen und Papier bringt man übrigens ähnliche Effekte durch gravierte Walzen hervor. In neuerer Zeit wird der Begriff auch vom Druckereigewerbe kommend zur Bezeichnung eines störenden Musters, das bei falscher Rasterwinkelung beim Drucken, als auch beim Scannen, entstehen kann.
Mozzetta
Kirchliches Gewand; Kurzes Schultermäntelchen, das vorne mit einer Reihe kleiner Knöpfchen geschlossen wird und hinten eine kleine Kapuze hat. Eine Mozzetta wird von den Chorherren und höheren Geistlichen beim Chordienst getragen
Neusilber - auch Alpaka, Nickelsilber, German silver - siehe auch Packfong
Eine Legierung aus 52% Kupfer, 26% Zink und 22% Nickel, dem Silber ähnlich mit einen leichten Stich ins Graue. Die ursprüngliche, eher gelbliche Legierung Packfong aus China wurde erstmals Ende des 18. Jahrhunderts in Europa analysiert und ab 1824 in Berlin sowie kaum ein Jahr später 1825 in Wien in Massen produziert. Durch die etwas andere Zusammensetzung wurde das Material eher grau als gelb wodurch es noch besser echtes Silber vortäuschen konnte - und das billiger und ohne "anzulaufen". Eine zusätzliche Verstärkung erfuhr der Siegeszug dieser Legierung auch noch, als Anfang der 1840er Jahre Elkington in England erkannte, dass es sich hervorragend als Basis für elektroplatierte oder galvanisch versilberte Ware verwenden lässt. Ein Umstand, der natürlich jeder Art von Betrug Vorschub leistete - von Zigarettenetui und Erinnerungsplakette über Geschirr bis zum Spazierstockknauf - überall konnte man sich nicht mehr sicher sein, dass etwas was wie massives Silber aussah auch welches war. Mit ein Grund, dass Mitte des 19. Jahrhunderts fast überall amtliche Punzierungen eingeführt wurden.
Packfong - auch Packtong - siehe auch Neusilber
Eine in China entwickelte Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel, die dem Silber ähnelt, aber einen leichten Stich ins Gelbliche hat. Sie ist der aus Indien kommenden Legierung "Tutenag" sehr ähnlich und wird in China erstmals im frühen 18. Jahrhundert schriftlich erwähnt, wurde aber wahrscheinlich schon viel früher verwendet. Als Hauptproduzent galt die Provinz Yunnan. Packfong wurde in China vor allem von den Kunsttischlern für Scharniere und Beschläge benutzt. In Europa wurde diese Legierung erstmals durch Engström 1776 analysiert und später in einer etwas anderen Zusammensetzung als "Neusilber" produziert.
Pluviale - Rauchmantel
Kirchliches Gewand; Teil der Liturgischen Oberkleider der römisch-katholischen Priester.  Es besteht aus einem halbkreisförmigen Stück Seide oder anderen Stoff, das wie ein Umhang über die Schulter gelegt und vorne über der Brust mit einer Schließe befestigt wird. Eine Kapuze - sie zeigt die Entwicklung aus dem antiken Wettermantel - dienst seit ungefähr dem 14. Jahrhundert nur mehr der Zierde. Der Umhang wird häufig noch mit Stickereien und Juwelen zusätzlich geschmückt. Da die Pluviale stehts bei Weihen und Räucherungen (mit Weihrauch) getragen wird, wird er auch als Rauchmantel bezeichnet.
Quecksilbervergoldung - siehe Feuervergoldung
Refektorium
Der gemeinsame Speisesaal ist ein typisches Element aller mittelalterlichen Klosteranlagen, meist im Erdgeschoß mit unmittelbarer Verbindung mit der Küche. In einigen Klöstern existieren Winter- und Sommerrefektorien und manchmal ein eigens Refektorium für den Abt. Gemeinsame Mahlzeiten und einheitliche Nahrung gehörten zu den wichtigsten Teilen der Ordensregeln. 
Rochett
Kirchliches Gewand; Weißes, weites, engärmeliges, knielanges Leinengewand.
Saffian- oder Maroquinleder
Ursprünglich ein marokkanisches Ziegenleder; doch wird später diese Bezeichnung auch für Imitationen aus Schaf- und Lammleder verwendet, die selbstverständlich dann auch alle nicht mehr aus Marokko kommen müssen. Seit dem frühen 17. Jahrhundert ist Saffian in der Buchbinderei verwendet worden, zumeist braun oder grün gefärbt, dann auch rot, schwarz oder blau. Ab Ende des 17. Jahrhunderts hat rotes Saffian beim Bucheinband das übliche braune Kalbsleder weitgehend ersetzt. Ab dem 18. und vor allem im 19. Jahrhundert wurde rotes Saffian überall dort verwendet wo ein besonders feines, geschmeidiges, aber auch sehr widerstandsfähiges Leder benötigt wird - also z.B. als Unterlage von Leibriemen, Riemen für Kartuschtaschen und Säbelgehänge, Fütterung für Portepees, verschiedenen militärischen Kopfbedeckungen usw. In den kuk Adjustierungsvorschriften wird hier oft fälschlich von "rotem Saffianleder" gesprochen, obwohl der Fachausdruck "Saffian" das "Leder" eigentlich schon beinhaltet.
Samt
Ein Gewebe aus Seide mit Flor, der durch besondere Florkettfäden gebildet wird, die beim Weben über eingeführte Ruten laufen, wodurch der Faden Schlingen bildet. Werden diese Schlingen aufgeschnitten, spricht man von geschnittenen Samt. Wenn Teile des Grundes keinen Flor haben wird er als ausgesparter oder Dekor-Samt bezeichnet. Samt mit besonders langen (hohen) Flor wird "Plüsch" genannt. Muster im Samt können gebildet werden, indem man Teile des Flors aufschneidet und andere unaufgeschnitten lässt.
Sarrozium
Langes, schmales, weisses Band aus Leinen an der Vorder- und Rückseite des Talars z.B. bei den Augustiner Chorherrn
Skapulier
Teil der Kleidung einiger kirchlicher Orden. Gerader Tuchstreifen, auf der Vorder- und Rückseite über dem Habit getragenes Oberkleid mit Ausschnitt für den Kopf, an den Seiten manchmal durch Bandstreifen zusammengehalten.
Soutane - siehe Talar
Spiauter - siehe Britanniae
Stola
Kirchliches Gewand; Teil der Liturgischen Oberkleider der römisch-katholischen Priester. Die Stola ist eine etwa handbreite Nackenbinde in Farbe und Stoff des Meßgewandes. Sie ist das Abzeichen der priesterlichen Würde. Der Diakon trägt sie über die Hüfte, der Priester über die Brust gekreuzt, der Bischof von den Schultern frei herabhängend. Die Stola ist meist reich verziert und an beiden Enden sowie in der Mitte mit Kreuzen bestickt.
Talar - auch Soutane oder Habit
Die Standeskleidung römisch-katholischer Geistlicher besteht aus dem Talar und einem Cingulum (Gürtel). Als Kopfbedeckung dient das Biret bzw. ein meist in schwarzer Farbe gehaltener weicher Hut. Höhergestellte Priester wie zum Beispiel Dechante, Prälaten usw. tragen als Auszeichnung über den Talar einen kleinen Schulterkragen. Der Talar wird bei den Weltgeistlichen Soutane genannt und beiden Ordensgeistlichen und Mönchen Habit oder Kutte. Die Soutane ist ein langes enganliegendes Kleid mit stehendem Kragen und engen Ärmeln, vorn dicht mit kleinen, stoffüberzogenen Knöpfen vom Halse bis zu ihrem Rande geknöpft. Die Soutane ist bei Kardinalen in roter, bei Bischöfen und Hausprälaten des Papstes in violetter, bei allen anderen Geistlichen in schwarzer Farbe gehalten.
Tombak - auch Talmi - siehe Messing
Tutania - siehe Britanniae
Zapon - Zaponlack - zaponieren
Zapon ist ein durchscheinender, süßlich riechender Lack. Er besteht aus einer Lösung von Nitrozellulose in Butylamylazetat und wurde zum "zaponieren" also dem Überziehen von kunstgewerblichen Metallgegenständen mit einer dünnen Schutzschicht verwendet. Da man dadurch z.B. das Anlaufen von Messing verhindern konnte war, vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, kaum ein Gegenstand vor dieser Behandlung sicher - auch zahllose Abzeichen, Orden und Medaillen mussten damals "dran glauben".
Ziselierung - ziselieren
Als ziselieren bezeichnet man die Bearbeitung oder Formung einer Metalloberfläche einerseits zur Entfernung von Fehlern z.B. von Unebenheiten und Gußnähten, wie sie beim Wachsausschmelzverfahren stehen geblieben sind oder andererseits zur Hervorbringung von Mustern mit Hammer oder Punze meist in Silbergegenständen. Im Gegensatz zur Gravur wird also das Muster nicht eingeschnitten oder geritzt sondern eingeschlagen, gehämmert. 

 

 

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