Die Kaplan-Medaille des OPEV

© Jörg C. Steiner

Die Interessensvertretung der österreichischen Erfinder, der Österreichische Patentinhaber- und Erfinderverband (OPEV), verleiht für besonders hervorragende Erfindungen und innovative Leistungen seit 1979 die sogenannte "Kaplan-Medaille".

Stiftung und Verleihung

Das Kuratorium zur Förderung des Erfinderwesens im Österreichischen Patentinhaber- und Erfinderverband hat am 9. März 1979 einstimmig beschlossen, ein Ehrenzeichen für hervorragende Verdienste auf dem Gebiet des Erfindungswesens zu stiften. Als Namenspatron wurde der berühmte österreichische Erfinder Victor Kaplan ausgewählt und die Verwendung des Namens mit der Familie abgesprochen. Trotz der Bezeichnung "Kaplan-Medaille" handelt es sich bei diesem einstufigen Ehrenzeichen um ein Kreuz!

Dieses Ehrenzeichen wird an Erfinder verliehen, die hervorragende und für die österreichische Wirtschaft besonders wertvolle Erfindungen und Patente geschaffen und/oder durch wissenschaftliche Fundierung ihrer Erfindungen weltweiten Ruf erlangt haben, sowie an Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, welche sich besondere Verdienst für ihre Bemühungen um das Erfindungswesen erworben haben. Die Zuerkennung erfolgt durch ein hierfür ausgewähltes Gremium aus dem Kreise der Kuratoren, aufgrund von Vorschlägen, die der Arbeitskreis des Kuratoriums ausgearbeitet hat. Im Rahmen der Verleihung wird auch eine Urkunde ausgefolgt, die insbesonders den Grund der Verleihung beinhaltet.

Die erstmalige Verleihung fand anläßlich der 80-Jahr-Feier des OPEV statt. Es können auch posthume Verleihungen stattfinden. Eine der  - wohl aus anderen Gründen - bekanntesten Träger(innen) dieser Auszeichnung ist die österreichisch-stämmige, amerikanische Filmdiva Hedy Lamarr, die am 16. Oktober 1998 für ihre Pionierleistung auf dem Gebiet der gesicherten Funkübertragung ausgezeichnet worden ist. Die bis dahin fast vergessene Erfinderin war, nachdem ihre bahnbrechenden technischen Innovationen durch eine neue Werbelinie der Firma Boeing wieder ins Bewusstsein einer breiteren Öffentlichkeit gerückt waren, 1997 in den USA und auch international - spät aber doch - mit zahlreichen Technikpreisen bedacht worden - die Kaplan-Medaille des OPEV war allerdings meines Wissens nach die einzige dementsprechende Auszeichnung aus ihrer alten Heimat. 

Gestaltung der Dekoration

Das Ehrenzeichen ist trotz der Bezeichnung "Medaille" ein massiv geprägtes Kreuz des sogenannten Rupert-Typs, also ein Tatzenkreuz mit nach außen gewölbten, gleich langen Kreuzarmen. Diese Form soll an die Schaufeln der Kaplan-Turbine erinnern. Das Kreuz ist aus 935er Silber gefertigt und wird an einem dreieckiggefalteten, dunkelblauen Band mit zwei gelben Seitenstreifen an der rechten Brustseite getragen. Das blau lackierte, runde Mittelmedaillon trägt die Umschrift: "ING  DR  VIKTOR  KAPLAN  1876 - 1934" und zeigt in der Mitte das Logo der OPEV. Für den täglichen Gebrauch dient eine 12 mm Miniatur, ebenfalls aus massivem Silber, mit einem "K" im blauen Mittelfeld und einer Anstecknadel auf der Rückseite.

 

Die Kaplan - "Medaille"

 

Quellen & Literatur:
Informationen von der internet-Seite des OPEV; Download vom 21. Juni 2006 - besonders: Auszug aus dem Statut und der Geschäftsordnung zur Kaplan-Medaille
Presseinformation der Firma Tilo GmbH anlässlich der Auszeichnung von Hr. Schrattenecker und der Firma Boeing anläßlich der Auszeichnung von Fr. Lamarr

 

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