Der Ritterorden des Heiligen Jacob vom Schwerdte

© Jörg C. Steiner

Von 1990 bis ca. 1993/94 versuchet sich ein Herr Sch. (der Name solle gnädig verschwiegen werden) als Großmeister und Erneuerer des Orden Militar de Santiago de Espada - dumm nur, dass dieser Orden noch gar nicht erloschen ist - schlimmer noch es handelt sich dabei wohl um einen der bekanntesten und vornehmsten Orden Spaniens als auch in einer Abspaltung Portugals! Kein Wunder, das der Spuk bereits nach wenigen Jahren vorbei war.

Vorgeschichte

Die Geschichte des echten Ritterordens des Heiligen Jacobs vom Schwert, sowohl in der spanischen als auch in der portugiesischen Ausprägung, kann in jedem ernstzunehmenden Ordensbuch von Ackermann, über Gritzner und Hieronymussen bis zu Klietmann und Bander van Duren ausführlich nachlesen werden - unnötig also hier nochmals darauf einzugehen. Der Orden ist niemals erloschen und es ist auch nicht erklärlich warum er gerade im idyllischen Städtchen Aschaffenburg "erneuert" werden sollte.

Stiftung und Verleihung

Was Herrn Sch. aus Aschaffenburg, übrigens kein Unbekannter in der "Ordensszene", geritten haben man einen Orden wiederzubeleben, der noch gar nicht erloschen war wird wohl auf immer sein Geheimnis bleiben. Ich möchte auch nicht unnötig lange auf dieser Peinlichkeit herumreiten, sondern diesen Fall lediglich als Beispiel für "Gut gemeint ist noch lange nicht gut." verwenden.

Gestaltung der Dekoration

Bei der Gestaltung der Ordensdekoration hielt man sich an den alten Entwurf - ein ovales Metallmedaillon mit dem Schwertsymbol eingraviert und einer Trophäenüberhöhung durch deren Ring ein schmales rotes Halsband führt. Leider ist die billige, vergoldete und rot lackierte Aschaffenburger Version geradezu eine Beleidigung auf dem Fertigungsniveau eines Schlüsselanhängers. Ganz im Gegensatz dazu ist die große, doppelt gesiegelte Verleihungsurkunde wirklich geschmackvoll gestaltet - das sie dann doch wieder mit Rubbel-Buchstaben ausgefüllt wurde zeigt nur wieder die Billigkeit der ganzen Geschichte.

Ordenszeichen für Ritter	Verleihungsurkunde aus dem Jahre 1991