Echte Ritterorden & Echter Adel

 

Ritterorden

Orden (lat. ordo) sind Vereinigungen, deren Mitglieder zwecks gemeinschaftlicher Bestrebungen und Ziele sich die Befolgung gewisser Regeln, Vorschriften und Ordnungen (lat. ordines) zur Pflicht machen. Zu den frühesten dieser Vereinigungen gehören in der abendländisch christlichen Welt die Mönchs- und Nonnenorden. In der römisch-katholischen Kirche führen nur solche Vereinigungen den Namen Orden, die sich zu einer gemeinschaftlichen Regel (Ordensregel) durch Gelübde (vota solemnia) lebenslänglich verpflichten und sie unterschieden sich dadurch von den Kongregationen, die nur ein einfaches Gelübde (vota simplicia) ablegen und von den religiösen Bruderschaften, die fromme, durch keine dauernden Gelübde zu wohltätigen Zwecken verbundene Vereinigungen sind. Nach diesen Bestimmungen kann das abendländische Ordenswesen als Schöpfung des Heiligen Benedikt, dem Gründer der Benediktiner, angesehen werden, da den orientalischen Klöstern eine ähnliche Gliederung und Regelung fremd ist.

Die ersten Ritterorden gründeten sich im Zusammenhang mit den Kreuzzügen im Heilige Land, nach ihrer Bedeutung waren bzw. sind diese:

Die Tempelherren oder der Templer-Orden Grundsätzliches Symbol: rotes Kreuz auf weißem Grund

Zweifellos der größte und bedeutendste der klassischen Ritterorden. Er wurde Anfang des 14. Jahrhunderts gänzlich ausgelöscht, alle heutigen Templer-"Orden" sind mehr oder weniger ernsthafte Gesellschaftsorden und Gründungen des späten 19. und des 20. Jahrhunderts. Sie werden daher im Teil "Staatlich unabhängige Dekorationen" dieser Internet-Plattform behandelt.  

Der Orden vom Hospital des Heiligen Johannes zu Jerusalem - später bekannt geworden unter der Bezeichnung Johanniter- oder auch Malteserorden Grundsätzliches Symbol: weißes Kreuz auf rotem Grund

Dies ist wohl der bekannteste und am weitesten verbreitetste aller Ritterorden. Durch verschiedene Spaltungen gibt es ihn heute auch in fast allen christlichen Konfessionen - als Malteserorden bei den Katholiken, als Johanniterorden bei den Protestanten, als Order of St.John bei den Anglikanern nur der orthodoxe Zweig ist zusammen mit dem russischen Zarenhaus 1917 untergegangen. Der (echte) Orden ist im staatsrechtlichen Sinne "souverän" doch zahllose Organisationen nennen sich heute ähnlich und versuchen von der Bekanntheit dieses Ordens und seiner Symbole zu profitieren. Der Malteserorden listet selber über 35 solcher Vereine und versucht alle auf dem Rechtswege verbieten zu lassen.

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Die Deutschherren oder der Deutsche Ritterorden Grundsätzliches Symbol: schwarzes Kreuz auf weißem Grund

In Nord- und Mitteleuropa sicherlich der wichtigste Ritterorden, vor allem durch die Besiedelung und Urbarmachung des Baltikums nach den gescheiterten Kreuzzügen im Orient. Von der Reformation stark gebeutelt brachte die enge Verbindung mit dem Hause Habsburg - als Deutsche aber auch als Österreichische Kaiser - eine neue Blütezeit. Nachdem jeweils Sprosse des Erzhauses die Position des "Hoch- und Deutschmeisters" inne hatten brachte der Zusammenbruch des Jahres 1918 die Wende. Um den Orden aus den politischen Wirren herauszuhalten trat Erzherzog Eugen als Hoch- und Deutschmeister 1923 zurück, konnte jedoch damit die endgültige Auflösung des Ritterordens und die Umwandlung in einen reinen geistlichen Orden 1929 nicht verhindern. Heute werden gelegentlich Laien als sogenannte Familiare in den Orden aufgenommen, doch da deren Anzahl weltweit deutlich unter 100 liegt, ist dieser Orden im Sinne heutiger Ritterorden praktisch bedeutungslos.

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Der Orden vom Hospital des Heiligen Lazarus von Jerusalem oder der Lazarusorden Grundsätzliches Symbol: grünes Kreuz auf weißem Grund

Aus einer Bruderschaft der Pfleger und (wegen ihrer Erkrankung aus den anderen Ritterorden ausgestoßenen) Rittern im Lepraspital des Heiligen Lazarus zu Jerusalem gegründet war dieser - in Erster Linie hospitalische - Orden immer der kleinste der alten Ritterorden. Von den französischen Königen stets besonders protegiert und mit Privilegien und Ländereien ausgestattet überrascht es nicht, das dieser Orden nach seiner Säkularisierung dem Protektorat der Könige Frankreichs unterstellt wurde. Nach dem Niedergang der französischen Monarchie unterstellte sich der Orden dem geistlichen Protektorat der griechisch-katholischen Patriarchen von Antiochien, Alexandrien und Jerusalem, die dieses Amt noch heute ausüben. Seit 1910 nimmt der Orden auch Frauen und Personen bürgerlicher Herkunft als gleichwertige Mitglieder auf, auch hat er sich im Sinne der Ökumene Angehörigen aller christlicher Konfessionen geöffnet. Eine 1970 erfolgte Teilung in eine sogenannte Obedienz von Paris und einer von Malta. Durch den gescheiterten Versuch einer Wiedervereinigung im Jahre 2004 scheint der Orden im mehr Richtungen als je zuvor aufgespalten zu sein. Der legitime Zweig hat sind dem ursprünglichen "fons honorum", also dem königlich Hause von Frankreich, wieder genähert und S.K.H. Prinz Charles Philippe d'Orleans, Duc d'Anjou zum 49sten Großmeister gewählt. Erklärung des Großmeisters zu seinem Rücktritt 2010.

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Die Kreuzherren oder der Ritterliche Kreuzherrenorden mit dem roten Stern Grundsätzliches Symbol: rotes Kreuz, darunter ein roter Stern, dies alles auf schwarzem Grund

Die Entstehung dieses, ursprünglich "Ritterschaft oder Hospitaliter von Bethlehem" genannten, Ordens liegt im Dunkel, doch ist belegt, dass sich diese Gemeinschaft bereits 1217 in Böhmen, Mähren, Schlesien und Polen niedergelassen hat und 1237 vom Papst als alter Orden bestätig wurde. Unter der Herrschaft der Habsburger entwickelte sich der Ritterorden zu einem rein geistlichen Orden. Trotz massiver Unterdrückung Mitte und Ende des 20. Jahrhunderts besteht dieser Orden noch heute besonders im heutigen Tschechien - ist jedoch ein rein geistlicher, römisch-katholischer Männerorden geworden.

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Die Grabesritter oder der Orden vom Heiligen Grab zu Jerusalem Grundsätzliches Symbol: ein rotes Krukenkreuz mit ebensolchen kleinen zwischen den Kreuzarmen (das Stadtwappen von Jerusalem) auf weißem Grund

Eine Bruderschaft, entstanden aus den Wächtern der heiligen Grabstätte in Jerusalem, die die Vertreibung aus dem Orient nicht überlebte. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts versuchten verschiedene Kreise den Vatikan davon zu überzeugen, diesen Ritterorden als alten und originalen anzuerkennen. Vielfach wurde dieses Ansinnen damit argumentiert, dass zahlreiche ehemalige Pilger ins Heilige Land nach ihrer Rückkehr das Jerusalemer Kreuz auf ihrer Kleidung trugen bzw. sich damit auch malen ließen. Doch diese "Suppe" war selbst dem wohlgesonnenen Papst einfach zu dünn, sodaß der heute existierende Orden defacto eine päpstliche Neugründung des Jahres 1848 ist. Heute angeblich vom "Opus Dei unterwandert" ist es ein weltweit sehr verbreiteter, meist bürgerlicher, tief katholischer Männerbund und wird im Teil "Staatliche Dekorationen - Vatikan" dieser Internet-Plattform behandelt.

Zu dieser Gruppe der alten Ritterorden, die sich dem Kampf gegen die Ungläubigen verschrieben hatten, kamen im Laufe des Mittelalters zahlreiche Ritter- und Freundschaftsbünde sowie Hoforden, ja sogar Damenorden hinzu. Der Zweck dieser meist recht kurzlebigen Orden war neben der Förderung eines christlichen Lebenswandels meist schlicht und einfach die Bindung an den verleihenden Fürsten bzw. seine Dynastie. Orden dieser Kategorie, sofern sie heute überhaupt noch bestehen, sind, falls die Dynastie noch immer ein Land regiert im Teil "Staatliche Dekorationen", falls nicht im Teil "Staatlich unabhängige Dekorationen" dieser Internet-Plattform behandelt.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelten sich in fast allen Staaten Ritterorden, die diesen Namen strenggenommen nicht mehr wirklich verdienten. Diese sind heute überall auf der Welt verbreitet und dienen dazu mehr oder weniger verdiente Staatsbürger auszuzeichnen, zu belohnen und dies nach außen hin sichtbar zu machen, sodaß sie wohl besser "Ehrenzeichen" genannt werden sollten, selbst wenn sie sich des klassischen Rangsystems der Orden bedienen. Der größte Unterschied, aus wissenschaftlicher Sicht, ist, dass bei einem Ritterorden ein Ordenszeichen bei der Aufnahme übergeben wird um den Empfänger als Mitglied zu kennzeichnen und ihn zu einer bestimmten, festgelegten Lebensweise anzuhalten, zu bestimmten Taten anzuspornen - also eine Art Versprechen für die Zukunft. Bei den staatlichen Ordensgründungen der letzten 200 Jahre handelt es sich in Gegensatz dazu um tragbare Abzeichen, die den Empfänger als jemanden kennzeichnen, der bereits etwas geleistet hat, es ist also eine Belohnung für bereits vollbrachte Taten und nicht ein Mahnung und Erinnerung daran in Zukunft bestimmte Taten zu begehen.

 

Adel

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