Das Ehrenzeichen der Vereinigung Österreichischer Peacekeeper

© Jörg C. Steiner

Die Vereinigung Österreichischer Peacekeeper - Association of Austrian Peacekeepers (AAP), vormals Vereinigung Österreichischer Blauhelme verleiht seit 2003 ein Ehrenzeichen in sieben Stufen.

Vorgeschichte

Am 14. Dezember 1995, dem 40sten Jahrestag der Zugehörigkeit Österreichs zu den Vereinten Nationen, wurde auf Initiative des späteren General i.R. Dipl. Ing. Günther Greindl, damals Leiter der für auslandsbezogene Aufgaben des Österreichischen Bundesheeres zuständigen Dienststellen des Verteidigungsministeriums, die "Vereinigung Österreichische Blauhelme" (VBÖ) gegründet. Dieser Verein versteht sich als Gemeinschaft der Freiwilligen, die als Angehörige des Bundesheeres, der Exekutive oder als zivile Experten, an Einsätzen zur internationalen Hilfeleistung - meist als "Friedenseinsätze" bezeichnet - teilgenommen haben. Es sollen Erfahrungsaustausch und Kontakte gepflegt werden und ganz allgemein eine Interessensvertretung der Freiwilligen geschaffen werden. Auf Beschluss der Mitgliederversammlung vom 9. September 2006 wurde der Namen dieser Vereinigung auf "Vereinigung Österreichischer Peacekeeper" geändert - offensichtlich ist eine "Denglische" Bezeichnung viel "cooler". Die offizielle Lesart lautet jedoch, dass vermehrt Einsätze erfolgen würden, bei denen die Helme nicht mehr Blau lackiert sind und man wollte diese Kameraden nicht ausgrenzen.

Stiftung und Verleihung

Zur Anerkennung für Verdienste um die VÖB - jetzt VÖP - oder um Verdienste in Bezug auf die internationale Friedenssicherung allgemein, stiftete der VÖB/VÖP mit Vorstandsbeschlüssen vom 15. Jänner 2003 und vom 11. September 2003 unter der Präsidentschaft von General Dipl.Ing. Günther Greindl, das Ehrenzeichen der Vereinigung Österreichischer Blauhelme in 7 Stufen.  Die Ausführung der der einzelnen Auszeichnungen erfolgte nach Vorschlag, Gestaltung und Ausarbeitung durch ObstdhmfD Dr. Alfred Lugert. Die sonst so tadellose ordenskundliche Arbeit von Dr. Lugert wird ein wenig getrübt durch die unverständliche Idee einen Bruststern zum Offizierskreuz zu erklären. Durch die Namensänderung des Verbandes im Herbst 2006 wurde auch die Umbenennung des Ehrenzeichens und die Änderung der Umschrift im Mittelmedaillon notwendig.

Die Verleihungen des Ehrenzeichens werden vom Vorstand beschlossen und vom Präsidenten (in Vertretung vom Vizepräsidenten) vorgenommen und mit einer Urkunde dokumentiert. Die Überreichung des Ehrenzeichens erfolgt in der Regel in feierlicher Form. Für besondere Verdienste von Mitgliedern aber auch von Nicht-Mitgliedern können vom Vorstand entsprechende Stufen des Ehrenzeichens verliehen werden. Die Zuerkennung eines Ehrenzeichens kann aber von Mitgliedern auch nach entsprechend jahrelanger Mitgliedschaft schriftlich beim Vorstand beantragt werden und zwar die Verdienstmedaille in Bronze ab 5 Jahren, in Silber ab 10 Jahren und in Gold ab 20 Jahren Vereinszugehörigkeit. Das Ritterkreuz in Silber ab 30jähriger Mitgliedschaft oder 6jähriger Vorstandszugehörigkeit. Das Ritterkreuz in Gold als Gründungsmitglied oder ab 12jähriger Vorstandszugehörigkeit. Das Offizierskreuz in Gold ab 6jähriger und das Kommandeurskreuz in Gold ab 12jähriger Präsidentschaft.

Mitglieder der VÖP entrichten vor Verleihung die entsprechenden, vom Vorstand festgesetzten Mitgliedsbeiträge, sowie die, für das Ehrenzeichen festgelegten Administrations- und Gestehungskosten. Über alle Verleihungen sind vom Vorstand entsprechende Aufzeichnungen in einem Ehrenzeichenbuch zu führen. Jedem Ausgezeichneten ist neben der Dekoration und der Verleihungsurkunde ein Exemplar der Statuten auszufolgen. Die Dekoration verbleibt im Besitz rechtmäßiger Erben.

Gestaltung der Dekoration

Die runde Verdienstmedaille hat einen Durchmesser von 35 mm und wird in Gold, Silber und Bronze verliehen. Auf der Vorderseite zeigt es das Emblem der Vereinigung, also einen stilisierten Helm mit der Aufschrift "UN" und der Umschrift "ÖSTERREICHISCHE BLAUHELME" (ab 2007 Österreichische Peacekeeper) oben herum und unten "+ FÜR VERDIENST+". Sie werden am einem 45 mm breiten hellblauen Band mit zwei gold-dunkelblau-goldenen Streifen getragen. Auf der Bandspange hat die Medaille in Bronze keine Auflage, die zwei höheren Stufen haben kleine runde Schildchen mit der Gravur "VÖB" (ab 2007 "VÖP") entsprechend der Stufe in Silber bzw. in Gold.

Das Ritterkreuz ist ein 45 x 45 mm großes, hellblau und dunkelblau emailliertes, sowie golden bzw. silber bordiertes Ruppertskreuz. Auf dem Kreuz liegt ein kreisrundes in Farbe emailliertes Mittelschildchen mit dem Emblem des VÖB (ab 2007 neu) auf. Das Ritterkreuz wird an selben Band wie die Verdienstmedaillen getragen, daher wird es auf der Bandspange durch die Auflage von silber- bzw. goldfarbigen gekreuzten Schwertern unterschieden

Das Offizierskreuz ist ein achtspitziger, glattstrahliger Bruststern von 75 mm Durchmesser (sieht nach dem Standardsterncorpus der Fa. Schwertner in Graz aus), auf dem ein 45 x 45 mm großes Kleinod in Form des vorher beschriebenen Ritterkreuzes aufgelegt ist. Auf der Bandspange wird diese Stufe durch die Auflage einer rot-weiß-roten Rosette mit zwei gekreuzten goldenen Schwertern angezeigt.

Das Kommandeurskreuz ist, wie der Name schon sagt, eine Halsdekoration in Form des 45 x 45 mm großen Ritterkreuzes mit Collan an einem 45 mm breiten Halsband in der vorher beschriebenen Farbgebung. Auf der Bandspange wird durch die Auflage einer rot-weiß-roten Rosette auf einem silbernen Metallstreifchen dargestellt.

Mit Ausnahme der Halsdekoration werden alle Auszeichnungen auf der linken Brustseite getragen. Das gleichzeitige Tragen mehrerer verliehener Klassen ist nicht statthaft, es wird stets nur die höchste Verleihungsklasse getragen. Die automatische Trageerlaubnis zur Uniform des Österreichischen Bundesheeres wurde mit Bescheid vom 16. Februar 2004 erteilt. Entsprechende Miniaturen des Ehrenzeichens sind zum Tragen zur Zivilkleidung vorgesehen.

 

Verdienstmedaille Silber (alter Typ) Ritterkreuz Silber (alter Typ) Offizierskreuz (alter Typ)

 

Quellen & Literatur:
Informationen und Downloads der Website der AAP vom März 2007
Statuten des Ehrenzeichens der Vereinigung Österreichischer Peacekeeper, Wien 26. September 2006

 

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